Geschichte und

Politik & Gesellschaft

Geschichte umgibt uns - sogar wenn uns das nicht bewusst ist. Im Fach Geschichte geht es darum, die nötigen Kompetenzen zu erwerben und zu stärken, um der Geschichte in unserer Lebenswelt bewusst und reflektiert zu begegnen und dadurch Gegenwart und Zukunft eigenverantwortlicher zu gestalten.

Das beginnt damit, dass man die richtigen Fragen stellt und sich sachgemäß und strukturiert das nötige Sachwissen erarbeitet, um diese zu beantworten. Fakten alleine liefern dabei meist noch keine Antworten: Zwischen ihnen müssen erst Zusammenhänge erkannt, interpretiert und dargestellt werden, Darstellungen anderer müssen analysiert und hinterfragt werden. Dabei ist auch immer unser Urteil gefragt: die analysierte Vergangenheit muss in ihrem historischen Kontext beurteilt, aber auch im Hinblick auf unsere Gegenwart gewertet werden.

Im Mittelpunkt des Faches steht also nicht nur das Fachwissen, sondern auch eine Anzahl zentraler Kompetenzen von großer lebensweltlicher Bedeutung, z.B. für den kritischen Umgang mit Informationsressourcen und Realitätskonstrukten, das Erkennen von kausalen Zusammenhängen und die Orientierung in ungewohnten Kontexten. Der Weg ist nicht weit zu dem anderen zentralen Fach der politischen Bildung Politik & Gesellschaft.

Hier geht es darum, die Methoden der Sozial- und Politikwissenschaften in Ansätzen kennenzulernen und zum Verständnis aktueller Zusammenhänge so wie zur Lösung konkreter Probleme anzuwenden.

Im Unterricht der Berufsoberschule sind beide Fächer im Doppelfach Geschichte/Politik & Gesellschaft vereint.

Ziel des Unterrichts in der Vorklasse ist es, grundlegende Begriffe und Prinzipien (wie z.B. "Partizipation", "Grund- und Menschenrechte"), die für das Verständnis unserer Gesellschaft wichtig sind, zu verstehen und mit Leben zu erfüllen. Der historische Hintergrund der "Weimarer Republik" und des Nationalsozialismus soll die Bedeutung, aber auch die "Unselbstverständlichkeit" dieser Prinzipien verdeutlichen.

In der 12. Jahrgangsstufe steht zunächst die Frage nach der Epoche, in der WIR leben, im Mittelpunkt. Welche Entwicklungen und Zusammenhänge prägen UNSERE Epoche? Die Digitalisierung? Die Globalisierung? Der Klimawandel? Das "kurze 20. Jahrhundert" stellt den letzten bislang klar abgrenzbaren Zeitabschnitt der Geschichte dar. Die Strukturen und Energien, die dieses prägten und die auch in unsere Zeit hineinwirken, werden im geschichtlichen Teil dieser Jahrgangsstufe beleuchtet. Im sozialkundlichen Teil sollen dagegen aktuelle politische und soziale Entwicklungen analysiert werden.

Während in der Vorklasse und der 12. Jahrgangsstufe der Blick auf unsere eigene Lebenswelt und ihre Entstehung gerichtet bleibt, weitet die 13. Jahrgangsstufe den Horizont sowohl zeitlich als auch geographisch. Sie werden hier lernen, sich in eine andere Epoche (z.B. das Mittelalter) und in eine andere Weltregion (z.B. Lateinamerika oder Afrika) einzuarbeiten. Ein besonderer Focus liegt auf der Region des Nahen Ostens. Die Kompetenz, sich in zunächst fremd erscheinenden Zusammenhängen und Perspektiven zurecht zu finden und zu orientieren, ist in der Zeit von Globalisierung und Digitalisierung von besonderer Bedeutung und soll daher in der 13. Jahrgangsstufe besonders gestärkt werden.

Eine genaue Beschreibung der Kompetenzen und Inhalte, die in den einzelnen Jahrgangsstufen erreicht werden sollen, finden Sie im LehrplanPLUS.

Dr. Richard Rongstock

Die Fachschaft Geschichte/Politik & Gesellschaft an der BOS-N

Historische Perspektiven kennenlernen...